Was diesen hübschen veganen Schokoladenkuchen so besonders macht, sind das unverkennbare Aroma von Tiramisu, vegane Nougatschokolade, die zu einer verführerischen Schokoladenglasur und hübschen Schokoladenlocken geschmolzen wird, und schließlich noch die blumig und leicht herb schmeckenden getrockneten Rosenblütenblätter. So wird dieses Dessert zu einem 100% pflanzlichen kleinen Kunstwerk mit komplexem Geschmacksprofil, dass sich gut als Geburtstagskuchen für Erwachsene oder auf dem Partybuffet macht.
Da dieser Schokoladenkuchen Alkohol und Kaffee enthält, wäre es gut, die Gäste darauf hinzuweisen. Du kannst den Kaffeelikör auch durch die gleiche Menge an Pflanzenmilch ersetzen und koffeinfreien Kaffee verwenden. Ohne den Kaffeelikör schmeckt der Schokoladenkuchen zwar nicht mehr so wirklich nach Tiramisu, ist aber trotzdem lecker und ausserdem für Kinder und andere Menschen geeignet, die auf Alkohol verzichten.
Was brauchst du für den Schokoladenkuchen?
- Vegane Nougatschokolade
Mit einer leckeren Schokolade steht und fällt dieser Schokoladenkuchen. Also auf keinen Fall die komische vegane Schokolade nehmen, die du geschenkt bekommen hast und die hinten im Schrank liegt, weil sie irgendwie nach gar nichts schmeckt. Warum solche Produkte überhaupt existieren, ist mir schleierhaft. Es gibt ja schließlich auch unglaublich leckere vegane Schokoladen!
Besonders empfehlen kann ich für diesen Schokoladenkuchen Nougat-Schokolade. Jede vegane Schokolade, die die Bezeichnungen Praliné, Noisette oder Gianduja trägt, eignet sich hier sehr gut. Sie sollte sich aber natürlich gut schmelzen lassen, also keine Stückchen Nuss oder Crisp enthalten. Ich nehme gerne die Vego Melts*, auch mit Rapunzel Nirwana*, oder der Nougatschokolade von Share habe ich gute Erfahrungen gemacht. Diese Schokoladen bekommst du in den meisten Bioläden oder auch Drogerien und Supermärkten. Die Melts stehen oft bei den Backwaren im Bioladen.
- Mehl
Ich verwende gerne Dinkelmehl 630 zum Backen, aber du kannst es auch durch Weizenmehl 450 oder 505 ersetzen.
- Kaffeelikör
Laut Barnivore.com ist der verwendete Zucker in Kahlua leider nicht vegan und die Firma arbeitet daran. Leider gibt es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Blogposts noch keine Neuigkeiten. Zum Glück gibt es den jamaikanischen Kaffeelikör Tia Maria*, der sehr ähnlich schmeckt und sich für dieses Rezept ausgezeichnet eignet.
- Espresso
Natürlich kannst du für den Schokoladenkuchen auch Kaffee oder koffeinfreien Kaffee oder Getreidekaffee nehmen.
- Kokosblütenzucker
Ich verwende gerne Kokosblütenzucker, aber du kannst ihn natürlich auch 1:1 durch normalen Zucker, Rohrohrzucker usw. ersetzen.
- getrocknete Rosenblütenblätter
Die Rosenblütenblätter* schmücken den Kuchen mit ihrer hübschen Farbe, aber natürlich sind sie auch essbar. Ich mag den herben Geschmack, den sie dem Kuchen verleihen.
- Apfelessig und Kaisernatron
Diese beiden Zutaten sorgen dafür, dass der Kuchen schön aufgeht. Wenn du die trockenen Zutaten mit den flüssigen verrührst, merkst du sofort, wie sie reagieren. Also auf keinen Fall den Essig weglassen, man schmeckt ihn wirklich nicht!
Wie bleibt der Kuchen ebenmäßig?
Backgürtel* verhindern, dass der Kuchen zum Vulkan wird und man den oberen Teil wegschneiden muss. Die Backgürtel in kaltem Wasser einweichen, abtropfen lassen und um die Backform legen, bevor du sie in den Ofen stellst.
Warum solltest du die Schokolade für den Schokoladenkuchen temperieren und was ist die Impfmethode?
Schokolade zu temperieren ist ein essenzieller Schritt, um ein perfektes Endergebnis bei der Verarbeitung von Schokolade zu erzielen. Beim Temperieren wird die Schokolade kontrolliert auf bestimmte Temperaturen erhitzt und abgekühlt, um die Kristallstruktur der Kakaobutter zu stabilisieren. Dadurch erhält die Schokolade einen schönen Glanz, eine knackige Textur und ein gleichmäßiges Aussehen.
Die Impfmethode ist eine einfache und effektive Methode für den Hausgebrauch. Dabei wird die Schokolade zunächst erhitzt, um die Kristallstrukturen der Kakaobutter vollständig aufzulösen. Anschließend wird ein Teil fein gehackter, ungeschmolzener Schokolade in die warme Masse eingerührt. Diese festen Stücke enthalten stabile Beta-Kristalle, die sich gleichmäßig in der Schokolade verteilen und die Masse auf die gewünschte Verarbeitungstemperatur abkühlen. Mit dieser Methode kann Schokolade schnell und unkompliziert temperiert werden, ohne dass mehrere Abkühl- und Erwärmungsschritte notwendig sind. Das Ergebnis ist eine glänzende, stabile Schokolade, die perfekt für Pralinen, Überzüge und Dekorationen geeignet ist.
Ein sehr gutes YouTube-Video zum Thema Schokolade temperieren von CupcakeJemma findest du hier.
Die Schokoladenlocken sind nicht gleich gelungen?
Es hat beim ersten Versuch gar nicht geklappt und du hast irgendwie nur Splitter? Keine Sorge, einfach die Schokolade noch mal im Wasserbad schmelzen und von vorne anfangen. Du kannst aber den Kuchen auch mit Splittern dekorieren, das sieht auch gut aus und schmeckt natürlich ebenfalls.
SCHOKOLADENKUCHEN
Equipment-Empfehlungen
Zutaten
- 220 g Dinkelmehl 630
- 110 g Kokosblütenzucker*
- 2 EL Kakaopulver
- 1/4 TL Salz
- 1 TL Kaisernatron
- 80 ml Pflanzenmilch
- 80 ml Kaffeelikör, z.B. Tia Maria*
- 90 ml Espresso
- 80 ml Rapsöl
- 1 EL Apfelessig
- 180 g vegane Nougat-Schokolade z.B. Vego Melts
- Rosenblüten*
Anleitung
- Ofen auf 180° vorheizen.
- Jetzt zuerst alle Zutaten in der für das Rezept benötigten Menge bereitstellen. So backt es sich viel entspannter und man vergisst nichts 🙂
- Zwei kleine Springformen leicht einfetten und mit Mehl bestreuen. Du kannst auch Backpapier auschneiden und zwischen Boden und Rand klemmen, dann ist es besondern einfach, den Kuchen von der Form zu entfernen.
- Trockene Zutaten für den Kuchen gut verrühren, dann flüssige Zutaten gut verrühren, zusammengeben und kurz vermischen.
- Den Teig auf beide Formen aufteilen und 50 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Eventuell Backgürtel benutzen, damit der Kuchen eben bleibt. Siehe Blogpost
- Nach 50 Minuten Backzeit kurz die Ofentür öffnen und mit einem Holzstäbchen in die Mitte picken. Sollte noch Teig daran kleben bleiben, brauchen die Kuchen noch ein paar Minuten. Sonst herausnehmen, abkühlen lassen und aus der Form nehmen.
- Jetzt temperierst du die Schokolade für die glänzende und knackige Kuchenglasur mit der Impfmethode (siehe Blogpost). Keine Sorge, das ist nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick aussieht.Hacke die Schokolade klein. Das erleichtert das Schmelzen und sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung. Fülle einen Topf mit etwas Wasser und erhitze es auf niedriger Stufe. Das Wasser sollte nicht kochen, sondern nur ein bisschen köcheln. Hänge einen Schmelztopf über den Topf, so dass der Boden des Schmelztopfes das Wasser nicht berührt. Du kannst auch eine hitzebeständige Schüssel nehmen, die du auf den Topf stellst. Gib 3/4 der gehackten Schokolade in den Schmelztopf. Rühre regelmäßig, bis die Schokolade vollständig geschmolzen ist. Achte dabei auf die Temperatur: die Schokolade sollte auf 40-45°C erhitzt werden.Nimm den Schmelztopf vom Wasserbad und rühre fast den ganzen Rest der gehackten Schokolade ein. Dies senkt die Temperatur und kristallisiert die Schokolade. Ein paar Stückchen übrig lassen für eventuelles Finetuning. Zieltemperatur sind jetzt 29-30 Grad.
- Dann 3 EL der geschmolzenen Schokolade auf einer glatten kühlen Fläche, zum Beispiel einem sauberen Backblech, ca. 3 mm dick verteilen und abkühlen lassen. Lass die Schokolade anziehen, bis sie matt wird, aber noch formbar bleibt. Dieser Punkt ist entscheidend – die Schokolade darf nicht zu hart sein.
- In der Zwischenzeit einen Kuchen mit der restlichen Glasur bestreichen, dann den anderen Kuchen darauflegen und ebenfalls bestreichen, am besten mit einem Palettenmesser, auch an den Seiten. Du kannst dazu am besten ein langes Holzstäbchen in die Mitte stecken, damit der Kuchen gerade bleibt und dieses später entfernen.
- Jetzt langsam und vorsichtig die ausgestrichene Schokolade zum Beispiel mit einem Teigschaber zu Rollen schieben. Wenn die Schokolade eher geschoben wird, aber nicht so wirklich schöne Rollen entstehen, ist sie innen doch noch nicht fest genug. Falls die Schokolade dabei zerbricht, ist sie zu fest geworden. Mit einem Föhn kannst du sie wieder erwärmen.
- Den Kuchen mit den Schokoladenlocken und Rosenblättern dekorieren.
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