Wie habe ich meine Food-Fotografie und meine Videos so dermaßen verbessert, dass ich die meisten Bilder kopfschüttelnd von meinem Instagram-Account gelöscht und neu angefangen habe? So sehr, dass ich jetzt von Firmen mit Foto- und Videomaterial beauftragt werde? Und das Foto oben hat sogar den zweiten Platz in einem Food-Fotografie Wettbewerb gemacht, beim Thema monochromatisches Farbschema!
Hier siehst du, wie ich Ende 2017 angefangen habe und wie meine Bilder 2020 aussahen, und was ich heute mache:
Das Banh Mi Sandwich heute:
Hier sind meine Tipps, wie du deine Food-Fotografie auf das nächste Level bringst
- Licht macht den größten Unterschied
Ich empfehle, zumindest für Anfänger, Essen mit Licht von der Seite und Getränke mit Licht von hinten bei Tageslicht zu fotografieren. Mach das große Licht über dem Küchentisch auf jeden Fall aus, das tut dir keinen Gefallen. Wenn du in einem Restaurant bist, such dir einen Tisch möglichst nah am Fenster, so dass das Tageslicht stärker ist als das Restaurantlicht. Am besten ohne pralle Mittagsonne. Das kann sehr hübsch aussehen, ist aber etwas für Fortgeschrittene.
Wenn du kein Tageslicht hast, kannst du dir ein gutes Kunstlicht für Food-Fotografie besorgen. Das Deckenlicht in der Küche bringt es nicht, glaub mir.
- Was macht das Essen lecker?
Und kannst du es einfangen? Die Textur, den Dampf, das hübsche Foodstyling? Darauf solltest du dich konzentrieren.
Ein kunstvoll belegter Burger oder schön geschichteter Kuchen sehen natürlich von vorne am besten aus, eine hübsch garnierte Suppe von oben.
- Komponiere die Szene
Der Horizont sollte gerade sein, keine unerwünschten Utensilien oder Verpackungen ins Bild ragen und die Anordnung sollte harmonisch wirken. Passen die Farben gut zusammen? Braucht das Essen noch etwas, um noch einladender zu wirken, wie Kräuter, Besteck?
Ein paar Krümel oder ein Stück abgebissen können das Essen noch appetitlicher und natürlicher aussehen lassen und die Textur zur Geltung bringen, und Storytelling mit Zutaten ist auch eine Option.
Wenn dein Tisch oder der Hintergrund nicht besonders schön sind oder du etwas Abwechslung wünscht, gibt es jede Menge wunderschöne Food-Fotografie Backdrops zu kaufen, zum Beispiel welche aus Vinyl von Errer Backdrops, dort habe ich Modell Café Table her und andere.
- Vielleicht kannst du auch einen Kurs in Food-Fotografie belegen?
Der wichtigste Schritt für mich war der Food Photography and Food Styling Online-Kurs bei Kimberly Espinel*, den ich im ersten Lockdown gemacht habe und der meine Erwartungen weit übertroffen hat.
Ich konnte kaum glauben, wie schön meine Fotos auf einmal aussahen, ich hatte meinen ganz eigenen Stil gefunden! Wenn man erstmal genau weiß, was man tut, ist es viel einfacher, die Fotos zu machen, die man wirklich machen will.
Der Kurs geht über sechs Wochen und ist auf Englisch. Er ist ausgezeichnet strukturiert und für Anfänger geeignet, man hat es aber mit Vorkenntnissen natürlich leichter.
Wenn du lernen möchtest, wie du deine Kamera richtig verwendest, das Licht am besten nutzt, sowie Kompositionstechniken, Farbtheorie und die Benutzung von Lightroom, dann ist Kimberlys Kurs das Richtige für dich.
Ich bin beeindruckt von meinem Fortschritt, und wenn du dir den Riesenunterschied zwischen diesen Vorher-Nachher Bildern ansiehst, wirst du mir wahrscheinlich zustimmen.
Natürlich lernt man auch bei der Food Fotografie nie aus. Wie meine Fotos jetzt, drei Jahre später aussehen, siehst du in meinem Portfolio.
- Lightroom und Photoshop
Lightroom ist ein fantastisches Werkzeug, um schöne Lichteffekte in deine Fotos zu zaubern, die Farben zu verändern und kleine Makel in Ordnung zu bringen. Für größere Vorhaben gibt es Photoshop, und Adobe bietet die beiden als Paket an.
Um Photoshop zu lernen, habe ich mir den Kurs Retouching Food Photography von Rachel Korinek gegönnt (auf Englisch). Sie erklärt ausgezeichnet, wie man all diese tollen Tricks anwendet, zum Beispiel aus dem Besten von zwei Fotos ein Neues machen:
- Schönes Foodstyling
Was mir am meisten Spaß macht, ist, Essen perfekt in Szene zu setzen, und ich habe eine Formel für die Food-Fotografie entwickelt, die immer funktioniert. Darüber erfährst du mehr in meinem Blogpost Foodstyling 101. Ich habe auch ein Youtube-Video mit dem gleichen Inhalt:
Wie du deine Rezept-Reels auf das nächste Level bringst
Vieles von dem, was für Food-Fotografie funktioniert, gilt auch für Videos. Du benötigst gutes Licht, schönes Foodstyling, ein Auge für Komposition und eine Bearbeitungssoftware.
Derzeit verwende ich meine DSLR mit meinem 50-mm-Objektiv und meinem 100-mm-Makroobjektiv, aber du kannst auch ein Smartphone verwenden, wie es die meisten Leute tun. Zum Schneiden und Bearbeiten benutze ich Adobe Premiere Rush und importiere das fertige Video in Lightroom für die Farbkorrektur. Allerdings höre ich immer wieder von DaVinci Resolve und werde bald umsteigen.
Hier sind meine Tipps, um ansprechende Rezept-Reels zu erstellen:
- Plane deine Aufnahmen: Skizziere dein Rezept und plane jeden Schritt im Voraus. Berücksichtige die Reihenfolge der Aufnahmen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Bereite alle Zutaten und Geräte vor, bevor du mit dem Dreh beginnst.
- Beleuchtung: Genau wie bei der Fotografie ist natürliches Licht ideal, also filme am besten in der Nähe eines Fensters. Wenn du kein hartes Licht und Schatten magst, kannst du einen Diffusor verwenden. Du kannst auch eine professionelle künstliche Lichtquelle einsetzen. Wenn du für gleichmäßige Beleuchtung während des gesamten Drehprozesses sorgst, wird das spätere Bearbeiten viel einfacher.
- Komposition: Verwende einen sauberen, aufgeräumten Hintergrund, um den Blick nicht vom Essen abzulenken. Experimentiere mit verschiedenen Winkeln, um interessante Perspektiven einzufangen. Konzentriere dich auf lecker aussehende Aktionen oder etwas Besonderes, das du zeigen willst.
- Kamerastabilität: Verwende ein Stativ, um deine Aufnahmen stabil zu halten und verwackelte Bilder zu vermeiden. Du könntest auch in ein Gimbal* für dein Smartphone investieren, um es zu stabilisieren.
- Kameraeinstellungen: Verwende eine große Blende (niedrige F-Stop) für eine geringe Tiefenschärfe, um das Essen zu betonen.
- Nahaufnahmen und Details: Mache Nahaufnahmen, um Texturen und Farben zu präsentieren. Zoome auf wichtige Zutaten oder Handlungen.
- Kamerawinkel: Experimentiere mit verschiedenen Winkeln, einschließlich Overhead-Aufnahmen und Aufnahmen auf Augenhöhe für ein dynamisches Video.
- Konsistenter Stil: halte einen einheitlichen visuellen Stil in deinem Reel ein. Verwende eine zusammenhängende Farbpalette und einen konstanten Bearbeitungsstil.
- Bearbeitung: Bei der Bearbeitung konzentriere dich auf wichtige Zutaten oder Handlungen und beginne und stoppe den Schnitt mitten in der Handlung. Es reicht in der Regel aus, eine Sekunde beim Zwiebelschneiden zu zeigen und eine Zwiebelscheibe zu zeigen, die ins Licht fällt. Starte das Video mit einer schönen und dynamischen Aufnahme des Gerichts, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu Beginn des Videos zu gewinnen. Ich benutze eine automatische Drehscheibe* für eine gleichmäßige Drehbewegung.
- Musik: Füge Hintergrundmusik hinzu, die zur Stimmung passt, und schneide zum Beat.
- Mitreißendes Storytelling: Du kannst erzählen oder Texteinblendungen hinzufügen, um die Zuschauer durch das Rezept zu führen, wenn du möchtest. Du kannst gut mit deinem Publikum in Kontakt zu treten, indem du Anekdoten oder Tipps teilst.
- Qualitätsaudio: Du kannst ein externes Mikrofon verwenden, um klaren, hochwertigen Ton aufzunehmen. Meide unnötige Hintergrundgeräusche.
Denke daran, Übung macht den Meister, also zögere nicht, zu experimentieren und dein Können im Laufe der Zeit zu verfeinern. Dieses Reel hat den zweiten Platz beim Thema Breaking Bread belegt und ist besonders für das Tempe und die Farben gelobt worden. Schau es dir gerne an, und vergiss nicht, den Ton einzuschalten:
Wenn du gerade erst anfängst, kann das alles ein bisschen viel sein. Zum Glück hat Kimberly inzwischen auch einen Reel-Kurs. Den findest du hier und bekommst Rabatt beim Checkout mit dem Code nin50*. Wenn du lernen willst, schöne Rezeptvideos zu drehen, bist du hier ganz sicher richtig.
Diese Bücher habe ich gelesen und kann sie wärmstens empfehlen, wenn du alles über Food-Fotografie wissen willst:
- “Creative food photography: How to capture exceptional images of food” von Kimberly Espinel*
- “Picture Perfect Food: Master the Art of Food Photography with 52 Bite-Sized Tutorials” by Joanie Simon*
- “That photo makes me hungry” von Andrew Scrivani*
- “How to photograph food” von Beata Lubas*
- “Moody Food-Fotografie, Stimmungsvolle Bilder gestalten mit wenig Licht” von Corinna Gissemann*
Von den YouTube-Kanälen The bite shot, We eat together und Murielle Banackissa habe ich auch sehr viel über Food-Fotografie gelernt.