Heute gibt es deutsches Essen und ein supereinfaches Rezept: eine herzhafte rein pflanzliche frische Sauerkraut-Pfanne mit Kartoffeln und knusprig gebratenem Räuchertofu. Dieses Gericht ist nicht nur lecker, es ist auch ein Fest für unsere guten Darmbakterien.
Dieses Rezept ist entstanden, als ich eigentlich mal wieder die leckeren Schupfnudeln von Eat this! machen wollte, aber etwas dazwischenkam und ich schließlich einfach zu hangry war, um Schupfnudeln zu rollen. Also warf ich einfach alles in die Pfanne, auch die ungepellten Kartoffeln und hoffte das Beste.
Und manchmal weiß das Universum mehr als wir: das Endresultat war diese großartige deftige Kartoffel-Sauerkraut-Pfanne und wir essen sie mittlerweile sehr oft. Ich esse die Reste (falls es welche gibt) übrigens auch gerne kalt am nächsten Tag. Glutenfrei ist das Gericht auch, vegetarisch, eifrei und laktosefrei natürlich sowieso.
Du müsstest halt ein paar Stunden vorher oder am Vortag die Kartoffeln in kaltem Salzwasser erhitzen und ca. 15 Minuten kochen. Dann abgießen und zum Abkühlen beiseite stellen und im Kühlschrank aufbewahren, bis du anfangen willst, zu kochen und die Zutaten für die Sauerkraut-Pfanne zusammensuchst.
Was brauchst du für die Sauerkraut-Pfanne?
- Frisches Sauerkraut
Ich empfehle auf jeden Fall frisches Sauerkraut, denn über diesen fermentierten Kohl freut sich unser Mikrobiom sehr. Nicht ultrahocherhitzt aus der Dose vom Discounter und jahrelang haltbar, sondern rohes, also unpasteurisiertes Sauerkraut mit lebendigen Milchsäurebakterien. Diese stärken unseren Darm. Eine Menge B-Vitamine und auch Vitamin C enthält es auch.
Dieses Superfood findest du beim Gemüse im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt. Man kann es auch leicht selber machen. Es gibt im Internet viele Rezepte und Videos.
Ich kaufe auch manchmal pinkfarbenes Sauerkraut, das aus Rotkohl gemacht wird. Das kannst du natürlich auch für diese Sauerkraut-Pfanne nehmen.
- Gekochte und abgekühlte Kartoffeln
Beim Abkühlen bilden die Kartoffeln resistente Stärke, die unsere guten Darmbakterien füttert und für bessere Blutzuckerwerte sorgt. Sehr sättigend sind sie daher auch noch. Sie stecken voller Vitamine und Mineralen, besonders B-und C-Vitamine und Kalium, und Antioxidantien, die uns gesund und schön halten. Und bei regelmäßigem Verzehr können sie wohl sogar dauerhaft den Serotonin-Spiegel anheben und damit unser Laune verbessern.
Für die Sauerkraut-Pfanne sind festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln am Besten geeignet. Ob du sie schälst oder nicht, entscheidest du. Ich persönlich mag Kartoffeln mit Schale ganz gerne und kaufe daher am liebsten neue Kartoffeln. Wenn die Schale sehr schmutzig ist und viele Stellen hat, schäle ich sie auch, besonders bei ersten Keimen oder grünen Stellen. Die sollte man lieber wegschneiden. Bei vielen und langen Keimen würde ich die Kartoffel entsorgen.
- Petersilie
Petersilie ist reich an Chlorophyl, welches dem Körper helfen kann, Giftstoffe und Schwermetalle auszuleiten. Das enthaltene ätherische Öl Apiol hat auch eine anregende Wirkung auf die Geschlechtsorgane und daher galt Petersilie in der Antike als Aphrodisiakum. Apiol kann in großen Mengen wohl sogar Wehen auslösen, deswegen sollten Schwangere mit Petersilie lieber nicht übertreiben.
- Zwiebeln
Zwiebeln enthalten allerlei Nährstoffe und Antioxidantien, die Roten sogar doppelt so viele. Sie enthalten auch Präbiotika, das sind unverdauliche Ballaststoffe, die die nützlichen Darmbakterien füttern und so die Gesundheit der wichtigen Darmflora und des Immensystems fördern.
Deswegen ist diese Sauerkraut-Pfanne ein Fest für den Darm!
- Räuchertofu
Räuchertofu ist eine gute pflanzliche Proteinquelle und gibt diesem Gericht seinen Biss. Du kannst aber statt dessen auch ein Scheiben geschnittene vegane Würstchen als Fleischersatz nehmen, das funktioniert auch sehr gut. Wenn du dich gar nicht für Fleischersatz begeistern kannst, sind vielleicht kleine Champignons eine Option für dich? Diese einfach wie den Tofu vorneweg goldbraun braten, aus der Pfanne nehmen und nachher mit dem Sauerkraut wieder dazugeben.
Auch sehr lecker ist dieses schnelle Sauerkraut-Gericht übrigens mit Dill statt Petersilie!
Übrigens: wenn du schnelle Gerichte mit Sauerkraut und Räuchertofu magst, gefällt dir bestimmt auch mein Superleckeres Sauerkraut Sandwich!
SAUERKRAUT-PFANNE
Equipment-Empfehlungen
Zutaten
- 2 EL Olivenöl
- 1 Tofu, geräuchert* in kleine Würfel geschnitten
- 1 gehackte rote Zwiebel
- 600 g in Salzwasser gekochte und abgekühlte Kartoffeln in Scheiben geschnitten, mit oder ohne Schale
- 1/2 TL Salz
- Pfeffer
- 400 g frisches Sauerkraut
- Petersilie
Anleitung
- Zuerst alle Zutaten in der für das Rezept benötigten Menge bereitstellen. So kocht es sich viel entspannter und man vergisst nichts 🙂
- Den Räuchertofu etwa 3 Minuten mit 1 EL Olivenöl in einer großen Pfanne bei hoher bis mittlerer Hitze braten, dann die Zwiebel, noch einen Löffel Olivenöl und die Kartoffeln hinzufügen. 1/2 TL Salz und etwas Pfeffer nach Geschmack dazugeben. Du kannst auch erst etwas weniger Salz nehmen und nach dem Abschmecken eventuell noch nachsalzen.
- Temperatur auf mittlere Hitze stellen und etwa 10-15 Minuten weiterbraten, dabei hin und wieder umrühren.
- Die Platte ausschalten.
- Das Sauerkraut unterrühren und gleich servieren. Das Sauerkraut sollte nur warm, nicht heiß werden, wir wollen ja die guten Bakterien am Leben erhalten.
- Abschmecken und eventuell noch nachsalzen.
- Mit viel frischer Petersilie garnieren und genießen 😋
Moin.
Ich werd’s probieren, aber was ich schon Mal toll finde ist, das du darauf achtest, das Sauerkraut nicht zu stark zu erhitzen. Ich glaube das viele das nicht wissen.
Das Rezept klingt einfach und lecker!
Vielen Dank, ich hoffe, es schmeckt dir genauso gut wie uns 🙂
Ich habe eine Frage: Braucht es für dieses Rezept rohes oder gekochtes Sauerkraut?
Hallo Magi,
ich empfehle rohes, also unpasteurisiertes Sauerkraut mit lebendigen Milchsäurebakterien. Das bekommst du im Bioladen meist beim frischen Gemüse oder auf Wochenmärkten in Behältern, in denen es immer noch arbeitet. Dieses Sauerkraut soll dann nur in der Pfanne mit den Kartoffeln erwärmt werden, nicht zu sehr erhitzt, damit von diesen guten Bakterien möglichst viele am Leben bleiben und unserem Darm gut tun. Ich denke, notfalls kannst du aber auch gekochtes Sauerkraut nehmen, habe ich noch nicht ausprobiert, aber geschmacklich wird es wahrscheinlich keinen großen Unterschied machen.
Gutes Rezept. Ich habe es mit Schupfnudeln gekocht. Was mich allerdings immer mehr wundert, ist, dass auch bei Veganeren immer mehr der Salzwahn umgeht. Ich habe gar kein Salz hin getan und es hat super geschmeckt. Selbst mit einer Brise Salz wäre das Gericht meines Erachtens zerstört gewesen.
LG Alex
Hallo ALex, danke für deinen Input. Ich könnte mir vorstellen, dass die Schupfnudeln schon gesalzen sind im Gegensatz zu Kartoffeln, die meiner Meinung nach ohne Salz nicht schmecken. Oder dass verschiedene Sauerkrautarten salziger schmecken können als andere. Aber ich bin auch echt ein Salzfan. Ich werde im Rezept darauf hinweisen, erst zu probieren. LG Nina
Hi Nina
Hab das Rezept heute ausprobiert!
…sieht zwar nicht ansatzweise so ansprechend aus wie bei dir🤪, aber schmeckt sooo lecker!!
Dankeschön
Hallo Anke,
vielen Dank für dein Feedback, das freut mich sehr. Bei mir sieht es auch nicht ganz so gestylt aus, wenn ich es nur essen und nicht fotografieren will 🙂